Kochkunst

 

Distance Team Building in Form eines Buches, das Kunst und Kochen verbindet und die Gemeinschaft trotz Corona-Isolation stärkte.

  • Kunde: Zürcher Kantonalbank Österreich AG
  • Art Direction, Namensgebung, Design, Fotografie: Florian Frandl
  • Redaktionsteam: Carolin Becker, Reingard Meiche, Andrea Schwaighofer
  • Jahr: 2020

BESCHREIBUNG

Das Jahr 2020 wird mit Abstand sicher allen in Erinnerung bleiben; so auch den Mitarbeitenden der Zürcher Kantonalbank Österreich AG in Salzburg und Wien. Sie arbeiteten isoliert im Homeoffice, persönliche Besuche ihrer Kundinnen und Kunden waren untersagt und an Veranstaltungen war nicht zu denken. All diese Zutaten verlangten nach einem Rezept, mit dem man gut durch die diversen Lockdowns kommen sollte und die Gemeinschaft untereinander und die Bindung zur Kundschaft stärken konnte.

Weil Genuss etwas Kostbares ist und noch wertvoller wird, wenn man ihn teilt, entstand unter diesem Credo in kürzester Zeit durch eine Art „Distance Team Building“ ein Buchprojekt. Ein Buch als Kundengeschenk, das die Lieblingsrezepte der Mitarbeitenden sammelt und außerdem jungen Salzburger Kunstschaffenden trotz Corona eine Bühne bietet. Gleich einem Koch mit seinen Zutaten kreiert die Künstlerin mit ihren Farben, ihren Worten oder ihrer Musik einzigartige Werke. Es geht um Geschmack, um Ästhetik, um die richtige Mischung und um viel Gefühl. Das Ergebnis ist ein Genuss, der Menschen zusammenbringt und Emotionen weckt, ganz egal ob slow & clean oder quick & dirty.

ZIEL

Ziel war es, trotz räumlicher Distanz zusammen im Team mit möglichst wenig materiellem und zeitlichem Aufwand ein ästhetisch ansprechendes Buch zu gestalten, das dem Thema Corona mit Leichtigkeit einen sympathischen Twist gibt. Das Projekt sollte sowohl das Gemeinschaftsgefühl stärken als auch die Salzburger Kunsthilfe unterstützen und als Geschenk der anspruchsvollen Private-Banking-Zielgruppe gerecht werden. Die widrigen Umstände ließen weder Food Photography der fertig auf Hochglanz drapierten Gerichte noch eine zeitaufwendige Produktion zu. Eine große Portion Gestaltungsqualität (gewürzt mit Kreativität) sollte dies ausgleichen und war bei der Arbeit COVID-Maßnahme Nummer 1.

UMSETZUNG

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Zürcher Kantonalbank Österreich AG teilten ihre Lieblingsrezepte, ein Selfie und optional weitere Fotos. Gestaltungskonzept, Titel, Grafik-Design und Fotografie kamen aus einer Hand. Das Design sollte zwar den Regeln der sachlichen Corporate Identity der Zürcher Kantonalbank folgen, aber zugleich einen künstlerisch-verspielten DIY-Charakter aufweisen, nahbar und persönlich sein und in der einsamen Zeit der Pandemie Lebensfreude ausstrahlen. Die unterschiedlichen Handyfotos der Mitarbeitenden bekamen einen einheitlichen Polaroid-Rahmen; das unterstreicht das Handgemachte (und verzieh zu wenig DPI). Zum Salz in der Suppe wurden die Geschichten zu den Gerichten. Diese konnten inszeniert werden, wie man es von Bildern in zeitgeistigen Kochbüchern erwartet.

Die farbenfrohen Fotos zu diesen persönlichen Geschichten, die auf leeren Tellern präsentiert werden, machen Appetit auf das jeweilige Gericht und entstanden – motiviert und improvisiert – an nur einem Vormittag in einem Geschäft für Geschirr und Besteck. Da Kunst und Kochen Leidenschaft und Kreativität verbindet, konnten für das Projekt Salzburger Künstlerinnen und Künstler gewonnen werden, die mit ihren Gedanken und Arbeiten die Rezeptsammlung verfeinern. Das Buch mit dem Titel „Kochkunst“ ist seither nicht nur ein beliebtes persönliches Kundengeschenk, sondern steht auch für ein außergewöhnliches Momentum innerhalb der Bank.

Und sollte in der Corona-Zeit „Kochkunst“ nicht alle Beteiligten stärker gemacht haben, dann zumindest dicker.